Sicher campen: Die 5 wichtigsten Sicherheitseinrichtungen für Flüssiggasanlagen
Ob im Wohnmobil, Wohnwagen oder Kastenwagen – Camping und Flüssiggas gehören einfach zusammen. Flüssiggas ist eine effiziente und sichere Energiequelle, wenn man die richtigen Vorkehrungen trifft. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die fünf wichtigsten Sicherheitseinrichtungen bzw. Sicherheitsaspekte für Flüssiggasanlagen vor und erklären detailliert, wie sie funktionieren und warum sie so wichtig sind.
1. Der Crash-Sensor: Ihr Schutzengel bei Unfällen
Der Crash-Sensor ist eine unverzichtbare Sicherheitseinrichtung, besonders wenn Sie Gasgeräte während der Fahrt nutzen möchten. Nur wenn der Crash-Sensor an Bord ist, dürfen Camper zum Beispiel Kühlschrank oder Gasheizung auch während der Fahrt betreiben. Der Crash-Sensor ist integraler Bestandteil von Gasdruckregelanlagen, so zum Beispiel bei der Caramatic DriveTwo oder der Caramatic SafeDrive PLUS.
Funktionsweise:
Der Crash-Sensor von GOK basiert auf einer Pendellösung. Im Normalbetrieb hält das Pendel eine federbelastete Dichteinheit offen, wodurch Gas durchfließen kann. Bei einem Unfall oder einer starken Erschütterung (ab etwa 15-20 km/h Aufprallgeschwindigkeit) ändert das Pendel seine Position. Dadurch fährt die Dichteinheit nach unten und blockiert sofort den Gasdurchfluss.
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Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
Ohne Crash-Sensor könnte bei einem Unfall unkontrolliert Gas ausströmen, was zu einem erhöhten Brandrisiko oder sogar einer Explosion führen könnte.
2. Die Schlauchbruchsicherung: Schutz bei Schlauchabriss
Diese Vorrichtung schützt Sie vor den Folgen eines Schlauchbruchs. Pflicht ist sie im Campingfahrzeug, wenn man Gasgeräte auch während der Fahrt betreiben möchte und zum Beispiel Gasdruckregelanlagen mit Crash-Sensor wie Caramatic DriveOne oder DriveTwo im Einsatz hat. Die Caramatic SafeDrive kommt ohne Schlauchbruchsicherung aus.
Wichtig: Die Schlauchbruchsicherung ist auch sehr sinnvoll zur Überwachung stationärer Flüssiggasanlagen am Campingplatz selbst. Wer also die Gasflasche aus dem Fahrzeug holt, Druckminderer mit 50 mbar sowie Schlauch anschließt und damit einen Gasgrill betreibt, sollte über eine einfach nachzurüstende Schlauchbruchsicherung nachdenken. Ab einer Schlauchlänge von mehr als 1,5 Metern ist sie sogar Pflicht.
Funktionsweise:
Die Schlauchbruchsicherung reagiert auf einen plötzlichen Anstieg der Durchflussmenge, der durch einen Schlauchbruch oder -abriss verursacht wird. Sie unterbricht automatisch den Gasdurchfluss.
Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
Ohne diese Sicherung könnte bei einem Schlauchbruch Gas unkontrolliert ausströmen, was zu einer gefährlichen Gaskonzentration in der Umgebung führen könnte.
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3. Der Gasdruckminderer: Für den richtigen Druck in Ihrer Anlage
Der Gasdruckminderer reduziert den hohen Druck aus der Gasflasche auf den in Campingfahrzeugen üblichen Betriebsdruck von 30 mbar oder 50 mbar. Es gibt nicht den EINEN Druckminderer (auch Druckregler genannt), sondern unterschiedliche Varianten. Aber quasi alle Druckminderer für Campingfahrzeuge eint, dass eine Sicherheitseinrichtung eingebaut ist, zum Beispiel ein Sicherheitsabblaseventil PRV oder eine Überdrucksicherheitseinrichtung S2SR.
Funktionsweise:
Der Gasdruckminderer enthält präzise aufeinander abgestimmte mechanische Bauteile. Unter anderem Ventilhebel, Feder und Membrane sorgen dafür, dass ein konstanter Druck am Gasgerät anliegt. Der hohe Flaschendruck von bis zu 16 bar wird vom Druckregler auf einen für Gasgeräte optimalen Wert von 30 oder 50 mbar reduziert.
Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
Wer keinen Regler einsetzt, riskiert einen zu hohen Gasdruck und schädigt damit Geräte. Das führt zu Fehlfunktionen und schlussendlich zu daraus resultierenden Gefahren. Ein zu niedriger Druck könnte dazu führen, dass Geräte nicht richtig funktionieren oder sogar ausgehen, was bei einer Heizung im Winter keine schöne Vorstellung ist.
Wer gar einen falschen Druckminderer einsetzt oder Gasgeräte unterwegs betreibt, aber gar nicht die notwendigen Sicherheitseinrichtungen an Bord hat, handelt fahrlässig und teils rechtswidrig. Damit riskiert man einiges, unter anderem auch den Versicherungsschutz für das Fahrzeug im „Fall der Fälle“.
Im oberen Bild ist der Anlagenaufbau von der Caramatic SafeDrive: Der Druckminderer samt Crash-Sensor (im blauen Gehäuse) sitzt direkt an der Gasflasche. Unten im Bild der Aufbau mit einer an der Wand montierten Gasdruckregelanlage, Gasfiltern und den Schlauchbruchsicherungen direkt an der Gasflasche.
4. Die regelmäßige Dichtheitsprüfung: Vorbeugen ist besser als Heilen
Die regelmäßige Überprüfung Ihrer gesamten Gasanlage auf Dichtheit ist essenziell für die Sicherheit. Das geht schnell, kostet nichts und ist einfach umgesetzt.
Funktionsweise:
Bei einer Dichtheitsprüfung wird die gesamte Gasanlage unter Druck gesetzt und dann beobachtet, ob der Druck über einen bestimmten Zeitraum konstant bleibt. Zusätzlich werden alle Verbindungen und Anschlüsse mit einem Lecksuchspray oder einem Wasser-Seife-Gemisch auf Undichtigkeiten überprüft.
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Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
Unentdeckte Lecks könnten zu einer gefährlichen Gaskonzentration in Ihrem Fahrzeug führen, was ein Gesundheitsrisiko darstellt und im schlimmsten Fall zu einem Brand oder einer Explosion führen könnte.
5. Die Gurthalterung im Gaskasten: Sicherer Stand für Ihre Gasflaschen
Die Gurthalterung im Gaskasten sorgt dafür, dass Ihre Gasflaschen während der Fahrt sicher an ihrem Platz bleiben.
Funktionsweise:
Die Gurthalterung besteht aus robusten Gurten, die um die Gasflasche gelegt und fest angezogen werden. Sie verhindern, dass sich die Flasche während der Fahrt bewegt oder umfällt.
Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
Eine nicht gesicherte Gasflasche könnte während der Fahrt umfallen und dabei den Anschluss oder den Schlauch beschädigen, was zu einem Gasleck führen könnte. Wer dank Crash-Sensor Flüssiggas auch während der Fahrt aus der Gasflasche entnimmt, sollte hier besonders achtsam sein. Fällt die Gasflasche um, könnte flüssige Gasphase ins Leitungssystem kommen. Die Folgen davon können zu Schäden im Leitungssystem und an den Gasgeräten führen.
Camper müssen Gasflaschen im Gaskasten mit einer Gurthalterung fixieren, um einen sicheren Transport während der Fahrt zu gewährleisten.
Fazit: Diese fünf Sicherheitseinrichtungen bilden das Rückgrat einer sicheren Flüssiggasanlage in Ihrem Campingfahrzeug. Wenn sie korrekt installiert und regelmäßig gewartet werden, machen sie die Nutzung von Flüssiggas beim Camping sehr sicher. Flüssiggas ist eine effiziente und zuverlässige Energiequelle, die bei sachgemäßer Handhabung keine Gefahr darstellt. Achten Sie darauf, dass erwähnte Komponenten in Ihrer Anlage vorhanden und funktionstüchtig sind, beachten Sie die Sicherheitstipps und lassen Sie regelmäßige Wartungen und Prüfungen – insbesondere die G 607-Prüfung alle zwei Jahre – durch zertifizierte befähigte Personen durchführen. So können Sie Ihren Campingurlaub unbeschwert genießen – mit der Gewissheit, bestens geschützt zu sein.