Sichere Gasanlage im Wohnmobil: 6 häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
Ob auf großer Tour oder beim Kurztrip am Wochenende – Flüssiggas im Wohnmobil sorgt für Komfort, bringt aber auch Risiken, wenn es unsachgemäß genutzt wird. Viele Camper unterschätzen typische Schwachstellen – etwa veraltete Gasdruckregler, Schläuche ohne erkennbares Baujahr, fehlende Gasfilter oder mangelhafte Belüftung. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die sechs häufigsten Sicherheitslücken – und wie Sie diese ganz einfach vermeiden. Mit praktischen Tipps, rechtlichen Hinweisen zur Gasprüfung G 607 und Produktempfehlungen für mehr Sicherheit unterwegs.
Camping & Caravaning steht für Freiheit, Unabhängigkeit und das Gefühl, unterwegs zuhause zu sein. Flüssiggas ermöglicht dabei viele Annehmlichkeiten – vom Heizen bis zum Kochen. Gleichzeitig erfordert der sichere Betrieb der Gasanlage ein gewisses Maß an Sorgfalt. In der Praxis zeigt sich jedoch: Gerade im Alltag schleichen sich schnell Nachlässigkeiten ein. Dieser Beitrag hilft Ihnen dabei, häufige Fehler zu erkennen und gezielt zu vermeiden – für mehr Sicherheit auf jeder Etappe Ihrer Reise.
Fehler 1: Fehlende oder überfällige Gasprüfung (G 607)
Die Gasprüfung nach G 607 gehört zu den wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen im Bereich des Caravanings – und wird dennoch von vielen Campern vernachlässigt. Dabei ist die regelmäßige Prüfung nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch essenziell für den sicheren Betrieb Ihrer Gasanlage. Insbesondere bei älteren Fahrzeugen können Undichtigkeiten, poröse Schläuche oder defekte Druckregler unbemerkt bleiben – mit potenziell schwerwiegenden Folgen.
Seit der Neuregelung rund um die G 607-Prüfung, über die wir ausführlich im Beitrag „Gasprüfung für Wohnwagen und Wohnmobile: Was ist G 607?“ berichtet haben, ist klar: Wer mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen unterwegs ist, sollte den Zustand der Gasanlage regelmäßig von einem zertifizierten Sachkundigen überprüfen lassen – unabhängig von der Prüfplakette. Die G 607-Prüfung deckt nicht nur Leckagen auf, sondern stellt auch sicher, dass alle Komponenten funktionieren und den sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen.
Ein weiterer Aspekt: Viele Campingplatzbetreiber verlangen den Nachweis einer aktuellen Gasprüfung, bevor sie Stellplätze freigeben. Eine fehlende oder veraltete Prüfung kann daher nicht nur zum Risiko für Sie und Ihre Mitreisenden werden, sondern auch Ihre Reisepläne beeinträchtigen. Unsere Empfehlung: Lassen Sie Ihre Gasanlage mindestens alle zwei Jahre prüfen – und nach jeder technischen Veränderung oder längerer Standzeit erneut kontrollieren.
Fehler 2: Nutzung ungeeigneter oder veralteter Gasdruckregler
Ein funktionierender Gasdruckregler ist das Herzstück jeder Flüssiggasanlage im Wohnmobil. Er reduziert den Flaschendruck auf ein sicheres Niveau und gewährleistet so den zuverlässigen Betrieb von Kochern, Heizungen und Kühlschränken. Doch viele Camper übersehen, dass auch dieser unscheinbare Helfer einem natürlichen Alterungsprozess unterliegt.
In Deutschland schreibt das DVGW-Arbeitsblatt G 607 (A) vor, dass Gasdruckregler, automatische Umschalteinrichtungen und Schlauchleitungen spätestens zehn Jahre nach dem Herstellungsdatum ausgetauscht werden müssen – unabhängig davon, ob sie noch funktionieren oder wie häufig sie genutzt wurden. Diese Frist beginnt mit dem auf dem Typschild vermerkten Herstellungsdatum, nicht mit dem Einbauzeitpunkt.
Ein überalterter Regler kann seine Funktionstüchtigkeit verlieren, was zu gefährlichen Situationen wie Gaslecks, zu hohem Gasdruck oder unkontrolliertem Gasaustritt führen kann. Zudem ist das Bestehen der Gasprüfung ohne den fristgerechten Austausch dieser Komponenten nicht möglich.
Tipps für Reisen in Europa
Ein Blick ins europäische Ausland zeigt, dass die Regelungen variieren:
– Österreich: Die Prüfrichtlinie G 107 empfiehlt ebenfalls den Austausch von Druckreglern und Schläuchen nach zehn Jahren. Allerdings ist die Gasprüfung nicht verpflichtend, kann aber im Rahmen der §57a-Überprüfung verlangt werden.
– Frankreich: Eine regelmäßige Gasprüfung ist nicht vorgeschrieben. Bei der Zulassung von Importfahrzeugen kann jedoch eine technische Abnahme der Gasanlage erforderlich sein.
– Vereinigtes Königreich (UK): Es gibt keine gesetzlich festgelegten Austauschfristen. Dennoch wird empfohlen, Gasdruckregler und Schläuche alle zehn Jahre zu ersetzen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
– Niederlande und Italien: Konkrete gesetzliche Austauschfristen sind nicht bekannt. Es wird jedoch allgemein empfohlen, die Komponenten regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen.
– Schweiz: (Flüssiggas-Installationen in Wohnmobilen, Wohnwagen und Vorzelten müssen alle 3 Jahren von einer Fachperson nach EKAS Richtlinie Nr. 6517 überprüft werden.) Im Reglement für Kontrolleure steht, dass für Druckregler und Schläuche von einer Lebensdauer von 10 Jahren auszugehen ist.
Für Camper, die regelmäßig in verschiedenen europäischen Ländern unterwegs sind, empfiehlt es sich, die strengsten nationalen Vorschriften einzuhalten – in diesem Fall die deutschen Regelungen. So sind Sie auf der sicheren Seite und vermeiden mögliche Probleme bei Gasprüfungen oder technischen Abnahmen im Ausland.
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Ein praktischer Tipp: Moderne Gasdruckregler wie die Caramatic DriveOne oder DriveTwo sowie die Caramatic SafeDrive und SafeDrive PLUS von GOK verfügen über integrierte Sicherheitseinrichtungen wie Crash-Sensoren und sind für den Betrieb während der Fahrt zugelassen. Sie bieten nicht nur erhöhte Sicherheit, sondern erleichtern auch die Einhaltung der Austauschfristen durch klare Kennzeichnungen des Herstellungsdatums.
Fehler 3: Kein Gasfilter? Verschmutzung der Anlage!
Ein häufig unterschätzter, aber sicherheitsrelevanter Aspekt beim Betrieb von Gasanlagen im Wohnmobil ist der Verzicht auf einen Gasfilter. Im Flüssiggas können sich beispielsweise ölige Rückstände, Verschmutzungen und Aerosole befinden, die mit dem Gasstrom in die Anlage gelangen. Diese Fremdstoffe setzen sich in den feinen Bauteilen von Reglern, Umschalteinrichtungen und Ventilen ab, können dort Schäden verursachen und im schlimmsten Fall die Funktion der Gasverbrauchsgeräte verhindern.
Ein nicht ordnungsgemäß funktionierender Regler beeinträchtigt nicht nur die Funktion der Gasanlage, sondern kann im schlimmsten Fall zum Totalausfall führen. Die Lösung ist ebenso einfach wie effektiv: ein Gasfilter. Insbesondere bei wandmontierten Gasdruckregelanlagen wie der Caramatic DriveOne oder der Caramatic DriveTwo empfiehlt GOK den Einsatz eines Gasfilters Caramatic ConnectClean. Der Einbau ist unkompliziert und der Gasfilter kann auch mit seinen genormten Anschlüssen in alle bestehenden Anlagen mit Reglern mit Wandmontage nachgerüstet werden.
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Besonders sinnvoll ist ein Filtereinsatz bei Verwendung von Tauschflaschen, da hier die Reinheit des Gases nicht garantiert werden kann. Wer mit dem Wohnmobil im Ausland unterwegs ist, sollte zusätzlich bedenken, dass dort oft andere Gasqualitäten verwendet werden – was das Risiko von Verunreinigungen stark erhöhen kann.
Ein Gasfilter, samt regelmäßiger Wartung, schützt nicht nur die Technik, sondern spart im Zweifel auch bares Geld: durch geringeres Ausfallrisiko und längere Lebensdauer der Anlage.
Gasfilter Caramatic ConnectClean – GOK empfiehlt bei Anlagen wie der Caramatic DriveOne und DriveTwo Gasfilter zu verwenden. Diese schützen Ihre Anlage vor Schäden und Ausfällen.
Fehler 4: Betrieb während der Fahrt ohne Sicherheitseinrichtung
Viele Camper möchten ihre Gasanlage auch während der Fahrt nutzen – etwa um den Kühlschrank zu betreiben. Was praktisch klingt, kann jedoch schnell zur Gefahr werden, wenn keine passende Sicherheitseinrichtung vorhanden ist. Bei einem Unfall mit dem Fahrzeug besteht das Risiko, dass bei Schlauch- oder Leitungsbeschädigung unkontrolliert Gas austritt – mit potenziell lebensgefährlichen Folgen.
Für den sicheren Betrieb der Gasanlage während der Fahrt schreibt der Gesetzgeber vor, dass geeignete Sicherheitseinrichtungen vorhanden sein müssen. Dazu gehört insbesondere ein Crash-Sensor, der im Fall eines Aufpralls die Gaszufuhr automatisch unterbricht.
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GOK bietet mit den Produkten Caramatic DriveOne, Caramatic DriveTwo und Caramatic SafeDrive moderne Gasdruckregelanlagen an, die mit einem integrierten Crash-Sensor ausgestattet sind. Sie unterbrechen im Falle eines Unfalls die Gaszufuhr zuverlässig – und ermöglichen damit den sicheren Weiterbetrieb während der Fahrt.
Wichtig zu wissen: Bei den Modellen DriveOne und DriveTwo ist zusätzlich zur Anlage eine Schlauchbruchsicherung erforderlich. Nur in Kombination mit dieser erfüllt die Anlage alle Anforderungen für den sicheren Betrieb während der Fahrt. Die Schlauchbruchsicherung verhindert, dass bei einem Schlauchabriss oder einer erheblichen Undichtheit unkontrolliert unverbranntes Flüssiggas entweicht.
Für den betrieb einer Gasanlage während der fahrt eignet sich die Anlage Caramatic DriveTwo (linke Seite) und die Caramatic SafeDrive (rechte Seite).
Fehler 5: Falscher Einbau oder Selbstumbauten
Viele Camper möchten ihre Gasanlage selbst erweitern, umrüsten oder reparieren – sei es, um Kosten zu sparen oder individuelle Lösungen umzusetzen. Doch gerade bei Flüssiggasanlagen ist höchste Sorgfalt gefragt. Ein unsachgemäßer Einbau kann zu schwerwiegenden Sicherheitsrisiken führen, beispielsweise durch undichte Verbindungen, falsche Bauteilauswahl oder nicht abgestimmte Gasdrücke.
Deshalb gilt: Der Einbau von Gasdruckreglern, Umschalteinrichtungen, Filtern oder Sicherheitseinrichtungen sollte grundsätzlich durch einen geschulten Fachbetrieb erfolgen. Diese verfügen über das nötige Fachwissen und die technische Ausstattung, um die Montage normgerecht, sicher und zuverlässig vorzunehmen.
Ein besonders wichtiger Hinweis von GOK: Beachten Sie bei jeder Installation die jeweilige Montage- und Bedienungsanleitung. Diese liegt jedem Produkt bei und steht außerdem im Download Center auf www.gok.de zur Verfügung. Dort finden Sie unter anderem Informationen zu Einbaurichtlinien, Anschlusskonfigurationen, Prüfhinweisen sowie Wartungsempfehlungen. Fehler bei der Montage führen nicht nur zu sicherheitstechnischen Problemen, sondern können auch die Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller beeinträchtigen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt Änderungen an der Gasanlage ausschließlich vom Fachbetrieb durchführen – für einen sicheren Betrieb und ungetrübte Freude am Reisen.
Fehler 6: Kein Notfallplan – und keine Schulung im Umgang mit Gas
So zuverlässig moderne Gasanlagen auch sind – niemand ist vor Störungen oder unerwarteten Situationen gefeit. Umso wichtiger ist es, dass Sie im Ernstfall schnell und richtig reagieren können. Doch viele Camper wissen nicht, wie sie bei einem Gasaustritt, einem ungewöhnlichen Gasgeruch oder gar einem Brand handeln sollten. Es fehlt an einem grundlegenden Notfallplan – und an Wissen über die wichtigsten Handgriffe.
Dabei lassen sich bereits mit einfachen Maßnahmen die Sicherheit deutlich erhöhen: Jeder Mitreisende sollte wissen, wo sich die Absperreinrichtungen der einzelnen Gasgeräte oder das Hauptabsperrventil Flüssiggas befinden und wie man sie schließt. Bei einer herkömmlichen Gasflaschenanlage ist das Hauptabsperrventil gleichbedeutend mit dem Gasflaschenventil. Auch das richtige Verhalten bei Gasgeruch (sofortige Belüftung, alle Zündquellen ausschließen, z.B. keine elektrischen Schalter betätigen und die Absperrventile schließen) sollte regelmäßig ins Gedächtnis gerufen werden. Eine kleine Checkliste im Fahrzeug kann im Ernstfall wertvolle Sekunden bringen.
Ergänzend empfiehlt es sich, vor der Reise mit der Bedienung der eigenen Gasanlage vertraut zu machen – idealerweise anhand der Bedienungsanleitungen, die GOK zu allen Produkten bereitstellt. Online verfügbar im Download Center auf www.gok.de. Darüber hinaus bieten viele Fachbetriebe auch praktische Einweisungen an – eine Investition, die sich im Notfall auszahlen kann.
Fazit
Flüssiggas ist eine hervorragende Energiequelle fürs Camping – leistungsstark, flexibel einsetzbar und in der Handhabung besonders komfortabel. Vor allem aber ist Flüssiggas sicher, wenn es verantwortungsbewusst eingesetzt wird. Wie bei allen Energieformen gilt: Die richtige Installation, regelmäßige Wartung und ein grundlegendes Verständnis für die Anlage sind entscheidend. Wer typische Fehler vermeidet, relevante Vorschriften kennt und auf geprüfte Komponenten setzt, schafft die Grundlage für unbeschwerte und sichere Reisen. So wird Flüssiggas zum zuverlässigen Begleiter auf allen Campingabenteuern – von der ersten Tasse Kaffee am Morgen bis zur warmen Dusche am Abend.
FAQ: Sicherer Umgang mit Flüssiggasanlagen im Wohnmobil
Warum ist eine regelmäßige Gasprüfung (G 607) im Wohnmobil wichtig?
Eine Gasprüfung nach G 607 deckt mögliche Leckagen, defekte Bauteile und andere Sicherheitsrisiken auf. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und essenziell für die sichere Nutzung der Gasanlage. Viele Campingplätze verlangen zudem eine aktuelle Prüfbescheinigung.
Wann muss der Gasdruckregler im Wohnmobil ersetzt werden?
Gasdruckregler und Schläuche muss der Betreiber spätestens zehn Jahre nach Herstellungsdatum ersetzen – unabhängig von Funktion oder Nutzungshäufigkeit. Diese Frist beginnt mit dem Baujahr auf dem Typenschild.
Warum ist ein Gasfilter für die Gasanlage sinnvoll?
Gasfilter schützen die Anlage vor öligen Rückständen und Verschmutzungen im Flüssiggas, die Schäden an Reglern und Ventilen verursachen können. Ein Filter verlängert die Lebensdauer der Technik und sorgt für zuverlässigen Betrieb.
Wie kann ich die Gasanlage während der Fahrt sicher betreiben?
Der sichere Betrieb während der Fahrt ist nur mit speziellen Sicherheitseinrichtungen wie einem Crash-Sensor und einer Schlauchbruchsicherung erlaubt. Moderne Gasdruckregler wie GOK Caramatic DriveOne und DriveTwo bieten diese Schutzmechanismen.
Darf ich Umbauten an meiner Gasanlage selbst vornehmen?
Nein, Umbauten sollten ausschließlich von Fachbetrieben durchgeführt werden. Unsachgemäße Installationen bergen erhebliche Sicherheitsrisiken und können Garantieansprüche erlöschen lassen.
Was tun bei Gasgeruch oder einem Notfall mit der Gasanlage?
Bei Gasgeruch sofort lüften, alle Zündquellen vermeiden, Hauptabsperrventile schließen und das Fahrzeug verlassen. Eine kleine Checkliste im Fahrzeug hilft, in Notfällen schnell und richtig zu reagieren.