Gasgrill anschließen: Diese Komponenten brauchen Sie zwischen Gasflasche und Grill
Sie haben einen neuen Gasgrill gekauft oder wollen das alte Setup erneuern – doch welche Teile braucht es eigentlich, um ihn sicher mit einer Gasflasche zu betreiben? Und worauf müssen Sie dabei achten?
Der Weg von der Gasflasche zum Grillrost führt über mehrere technische Komponenten – und für viele Privatpersonen ist das zunächst Neuland. Druckminderer, Gasschlauch, Schlauchbruchsicherung – diese Bauteile sind teils gesetzlich vorgeschrieben und sorgen dafür, dass die Versorgung des Verbrauchsgeräts nicht nur funktioniert, sondern auch sicher ist. Doch welches Teil gehört wohin? Welche Varianten gibt es? Und was unterscheidet einen einfachen Regler von einer Sicherheitsarmatur?
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Gasgrill normgerecht anschließen, welche Komponenten Sie benötigen und was Sie über Austauschfristen und Prüfzeichen wissen sollten. Die Beispiele beziehen sich auf bewährte Lösungen von GOK – lassen sich aber grundsätzlich auf alle Gasgrill-Setups übertragen.
Was brauche ich, um meinen Gasgrill sicher anzuschließen?
Zwischen Gasflasche und Grill müssen mehrere Komponenten sicher und korrekt miteinander verbunden sein. Nur so ist gewährleistet, dass der Betrieb des Gasgrills nicht nur zuverlässig, sondern auch gesetzeskonform und ungefährlich erfolgt. Diese Bauteile sind dabei unerlässlich:
- Druckminderer (auch: Druckregler): Reduziert den Flaschendruck auf den für den Grill geeigneten Betriebsdruck – in Deutschland meist 50 mbar.
- Gasschlauch: Verbindet den Druckminderer mit dem Gasgrill. Achten Sie auf geeignete Länge, Materialqualität und Zulassung.
- Anschlussverschraubungen: Adapter oder Übergangsstücke, falls Grill und Gasschlauch unterschiedliche Gewindearten haben.
Optional:
- Schlauchbruchsicherung (SBS): Unterbricht die Gaszufuhr automatisch, wenn der Schlauch beschädigt oder abgerissen wird. Für Privatleute ist die Schlauchbruchsicherung am Gasgrill erst ab einer Schlauchlänge von 150 cm verpflichtend. Nichtsdestotrotz ist sie aufgrund ihrer Eigenschaften auch bei kürzeren Schläuchen empfehlenswert!
- Druckregler mit EFV (integrierter SBS): Dabei handelt es sich um Druckregler, die die Funktion einer Schlauchbruchsicherung direkt integriert haben. So brauchen Griller keine Extraarmatur.
- Andere Technik, selbe Absicherung: GOK bietet auch Druckregler mit integrierter Schlauchbrucheinrichtung (HPU = Hose Protection Unit), die ähnlich einer SBS die Gaszufuhr bei Schlauchabriss absperrt.
Für eine sichere Nutzung des Gasgrills braucht es nicht viele Komponenten. Wir bzw. unsere Fachhandelspartner helfen gerne bei der Auswahl der passenden Druckminderer, Gasschläuche etc.
Wichtig ist grundsätzlich, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt sind und über gültige Prüfzeichen (z. B. CE, DVGW) verfügen. Ab Werk kommen Gasgrills von den Herstellern in aller Regel mit einem Standard-Setup: Druckregler ohne Sicherheitseinrichtungen und Kunststoff-Gasschlauch.
Viele erfahrene Griller stellen aber bereits kurz nach dem Kauf oder während des Betriebs auf höherwertigere Komponenten mit Sicherheitsfeatures um.
Im nächsten Abschnitt schauen wir uns den Druckminderer genauer an: Welche Varianten gibt es – und worauf sollten Sie bei der Auswahl achten?
Druckminderer für den Gasgrill: Welche Variante ist die richtige?
Der Druckminderer – auch als Druckregler bekannt – ist das zentrale Bauteil zwischen Gasflasche und Grill. Er reduziert den hohen Flaschendruck (in der Regel um die 7 bar) auf den für Gasgrills üblichen Betriebsdruck von 50 mbar. In Deutschland ist dieser Wert der Standard für nahezu alle handelsüblichen Grillgeräte im Privatgebrauch.
Ausnahme ist der Gasgrill, der an die Flüssiggasanlage eines Freizeitfahrzeugs angeschlossen wird. In dem Fall hat der Camper die Wahlmöglichkeit zwischen 30 oder 50 mbar – je nachdem auf welchen Betriebsdruck seine Anlage ausgelegt ist.
In anderen Ländern sind auch andere Gas-Drücke üblich, zumeist liegt der Betriebsdruck dann aber bei 29 bis 37 mbar.
Einfache vs. Sicherheits-Druckminderer
Auf dem Markt gibt es zwei Hauptvarianten:
- Einstufiger Druckminderer: Diese Modelle bestehen aus einem reinen Regler ohne zusätzliche Sicherheitsfunktionen. Sie sind kostengünstig und häufig ab Werk vormontiert.
- Zweistufige Druckminderer: Diese Ausführungen verfügen zusätzlich über Sicherheitseinrichtungen wie der S2SR – einer Sicherung gegen Überdruck.GOK bietet auch Druckregler an mit S2SR und Schlauchbruchsicherung.
Ein- oder zweistufige Ausführung?
Wie schon erwähnt, genügt rein rechtlich ein einstufiger Druckregler beim Einsatz am Gasgrill. Aus beschriebenen Gründen macht es Sinn höherwertigere Komponenten einzusetzen – auch je nach eigenem Sicherheitsempfinden.
Wichtig ist: Der Regler muss zur Flaschenart, zum Anschlussgewinde und Anschlussform passen (z. B. Kleinflasche 5 oder 11 kg mit W21,8×1/14 LH, häufig abgekürzt mit KLF oder G.12– Anschluss).
Grillregler BASIC und Grillregler PRO: Beide reduzieren den Druck aus der Gasflasche, aber nur der Grillregler PRO hat eine Sicherheitseinrichtung für den „Fall der Fälle“.
Gasschlauch und Schlauchbruchsicherung: Was ist zu beachten?
Der Gasschlauch ist die Verbindung zwischen dem Druckminderer und dem Gasgrill – und damit ein zentrales Element für einen sicheren Betrieb. Trotzdem wird er oft vernachlässigt. Dabei kann er durch Witterungseinflüsse, UV-Strahlung und mechanische Belastung besonders anfällig für Verschleiß sein.
Die richtige Auswahl
Achten Sie beim Kauf auf folgende Merkmale:
- Zulassung und Normen: Die Schlauchleitung muss für Flüssiggas geeignet sein und eine Zulassung nach DIN EN 16436-2 besitzen. Die Kennzeichnung auf dem Schlauchmaterial dagegen muss DIN EN 16436-1 lauten.
- Länge: So kurz wie möglich, so lang wie nötig. Ab 150 cm ist eine Schlauchbruchsicherung Pflicht.
- Material: Schläuche aus Kunststoff sind billiger, erfüllen aber den Zweck. Komfortabler sind Gasschläuche aus Gummi, die dauerhaft flexibel bleiben – auch bei niedrigen Temperaturen.
Links die Schlauchleitung aus Gummi, rechts aus Kunststoff – im Neuzustand ergibt sich quasi kein Unterschied, dafür aber nach einigen Malen im Einsatz und bei tieferen Temperaturen. Die Gummi-Schlauchleitung ist flexibler und hat qualitative Vorteile.
Schlauchbruchsicherung (SBS) – optional, aber sinnvoll
Wie bereits im ersten Abschnitt beschrieben, ist für Privatpersonen eine SBS bei Schläuchen am Gasgrill ab 150 cm gesetzlich vorgeschrieben. Sie verhindert den unkontrollierten Gasaustritt, wenn der Schlauch massiv beschädigt wird oder abreißt. Auch bei kürzeren Schläuchen ist sie eine sinnvolle Ergänzung – insbesondere bei intensiver Nutzung bzw. wenn der Gasschlauch schwer zugänglich oder besonders exponiert ist.
Austausch und Kontrolle
Gasschläuche sind Verschleißteile und müssen:
- spätestens alle 10 Jahre nach Herstelldatum ausgetauscht werden; natürlich früher bei Defekten
- regelmäßig auf Risse, Porosität oder Verhärtung geprüft werden
- mit dem Herstellungsdatum versehen sein (Aufdruck auf dem Schlauch)
GOK bietet bei den Schlauchleitungen einen besonderen Zusatzservice in Form eines gelben Anhängers an. Darauf ist abgedruckt, wann der Schlauch – in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet – spätestens getauscht werden muss.
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Sonderfall: Betrieb mit mehreren Verbrauchsgeräten
In der Praxis kommt es vor, dass neben dem Gasgrill weitere Geräte wie Pizzaofen, Terrassenstrahler oder sogar ein zweiter Grill angeschlossen werden sollen. Für solche Anwendungsfälle gelten besondere sicherheitstechnische Anforderungen.
Sollen mehrere Geräte parallel betrieben werden, benötigen Sie eine entsprechende Verteilerlösung. Diese besteht in der Regel aus einem Abzweigventil, das hinter dem Druckminderer montiert wird.
Sicherheitsanforderungen beachten
Bei der Parallelnutzung mehrerer Geräte sollten die nachfolgenden Punkte erfüllt sein:
- Der Druckregler sollte für den gleichzeitigen Betrieb ausreichend dimensioniert sein und die maximale Verdampfungsleistung/Entnahmemenge der Gasflasche muss beachtet werden.
- Jeder Abgang sollte mit einer eigenen Absperreinrichtung versehen sein.
- Ab einer bestimmten Schlauchlänge sind Schlauchbruchsicherungen auch an den zusätzlichen Abgängen verpflichtend. Sinnvoll sind sie ohnehin auch bei kürzeren Schlauchleitungen.
So erkennen Sie Verschleiß und tauschen Komponenten rechtzeitig aus
Flüssiggasanlagen im Freizeitbereich unterliegen einem natürlichen Verschleiß – insbesondere, wenn sie regelmäßig im Freien genutzt werden. Witterung, UV-Strahlung, mechanische Belastung und manchmal gar Tierbisse hinterlassen Spuren an Schläuchen, Reglern und Verbindungen.
Sichtprüfung – einfach, aber wirksam
Führen Sie regelmäßig eine Sichtprüfung aller Bauteile durch:
- Weist der Schlauch Risse, Verfärbungen oder Verhärtungen auf?
- Ist das Herstellungs- oder Ablaufdatum auf dem Schlauch noch nicht überschritten?
- Ist die Kennzeichnung, z.B. das Herstelldatum, erkennbar/lesbar?
- Sitzen alle Verbindungen fest und dicht?
- Gibt es sichtbare Ablagerungen, Korrosion oder Undichtigkeiten am Regler?
Austauschfristen kennen
Für Gasschläuche und Regler gelten folgende Vorgaben nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 612:
- Gasschläuche: spätestens alle 10 Jahre tauschen, ggf. früher bei intensiver Nutzung oder sichtbarem Schaden
- Druckminderer: ebenfalls nach 10 Jahren, sofern keine Beschädigung oder andere Angaben des Herstellers vorliegen.
Wann zur Fachkraft?
Zwar dürfen Privatpersonen einfache Anschlüsse selbst durchführen, bei Unsicherheiten oder sichtbaren Schäden empfiehlt sich jedoch der Gang zur Fachkraft bzw. zum Fachbetrieb. Auch eine vereinfachte Dichtheitsprüfung mit Lecksuchspray oder Seifenwasser kann Aufschluss geben, ob alles in Ordnung ist oder wo die potenzielle Undichtheit zu verorten ist.
Wichtige Info für alle Gasgriller: Gemäß den technischen Regularien des DVGW-Arbeitsblatts G 612 ist jede Flüssiggas-Freizeitanlage zu prüfen und die Geräte sind nach der/den Betriebsanleitungen instand zu halten. Dafür ist der Betreiber selbst verantwortlich!
Wer sich in Bezug auf die ordnungsgemäße Funktion des Gasgrills unsicher ist, der sollte keinesfalls den Gang zum Fachbetrieb scheuen.
Fazit: Sicherheit beginnt beim Anschluss – setzen Sie auf geprüfte Komponenten
Der Anschluss eines Gasgrills an eine Flüssiggasflasche ist grundsätzlich keine Wissenschaft – dennoch gibt es einiges zu beachten, um sicher und gesetzeskonform zu grillen. Wer ausschließlich auf zugelassene und geprüfte Komponenten setzt, regelmäßig prüft und bei Bedarf austauscht, legt den Grundstein für einen sicheren Betrieb.
Druckminderer, Gasschlauch, Verbindungen, Ventile und Schlauchbruchsicherungen bilden ein Zusammenspiel, bei dem jedes Teil eine sicherheitsrelevante Funktion übernimmt. Auch wenn viele Grillgeräte ab Werk mit einem Basis-Setup ausgestattet sind, lohnt sich häufig ein Upgrade auf höherwertige Ausführungen – nicht zuletzt der eigenen Sicherheit und Langlebigkeit wegen.
FAQ: Häufige Fragen rund um den Anschluss von Gasgrills
Was brauche ich, um meinen Gasgrill anzuschließen?
Sie benötigen einen Druckminderer, einen geeigneten Gasschlauch, ggf. eine Schlauchbruchsicherung (ab 150 cm Schlauchlänge Pflicht) sowie passende Anschlussverschraubungen – alle Bauteile müssen für Flüssiggas zugelassen sein.
Was ist der Unterschied zwischen einem einfachen und einem Sicherheits-Druckregler?
Einfache Druckminderer regeln lediglich den Druck. Sicherheits-Druckregler verfügen über zusätzliche Funktionen wie eine S2SR (Überdrucksicherheitseinrichtung) oder eine integrierte Schlauchbruchsicherung, die bei bestimmten Gefahren wie Überdruck oder Schlauchabriss die Gaszufuhr automatisch unterbrechen.
Wie oft muss ich den Gasschlauch wechseln?
Spätestens alle 10 Jahre – bei sichtbaren Schäden oder starker Beanspruchung auch früher. Achten Sie auf das Herstellungsdatum und führen Sie regelmäßige Sichtprüfungen durch.
Brauche ich immer eine Schlauchbruchsicherung?
Gesetzlich vorgeschrieben ist sie ab 150 cm Schlauchlänge. Dennoch empfiehlt sie sich auch bei kürzeren Schläuchen, insbesondere bei Nutzung im Freien oder schwer zugänglichen Installationen.
Kann ich mehrere Geräte gleichzeitig betreiben?
Ja, mit einem geeigneten Abzweigventil und unter Einhaltung der Sicherheitsanforderungen. Jedes Gerät sollte separat absperrbar sein, und es sind ggf. zusätzliche Schlauchbruchsicherungen erforderlich.
Darf ich die Installation selbst durchführen?
Ja, wenn Sie die Vorschriften kennen und beachten. Bei Unsicherheit, Undichtigkeiten oder komplexeren Setups empfiehlt sich der Gang zum Fachbetrieb.